Der Sommer ist endlich da und mit ihm kommen die lang ersehnten Sonnenstrahlen. Wir genießen es, Zeit im Freien zu verbringen, sei es am Strand, im Park oder beim Wandern. Doch während wir die warme Sonne auf unserer Haut spüren, sollten wir uns auch bewusst sein, dass zu viel Sonneneinstrahlung ernsthafte gesundheitliche Risiken birgt.
Hautärzte fordern daher gratis Sonnencreme für alle Bürger
Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen spricht sich für kostenfreie Lichtschutzpräprate aus. Diese Maßnahme wurde gerade an zahlreichen Stränden in den Niederlanden eingeführt.
Die Zahl der Todesfälle durch Hautkrebs ist beispielsweise in Deutschland innerhalb von 20 Jahren um 55 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum nahm die Anzahl der Todesfälle aufgrund ökologischer Erkrankungen nur um zehn Prozent zu.
Statistiken und Gefahren:
Hautkrebs ist weltweit eine der häufigsten Krebsarten. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden jedes Jahr schätzungsweise 2 bis 3 Millionen Fälle von Hautkrebs diagnostiziert. Diese Zahlen sind alarmierend und verdeutlichen die Bedeutung von Aufklärung und Schutz.
Der Hauptverursacher von Hautkrebs ist die ultraviolette (UV)-Strahlung der Sonne. Langfristige Exposition gegenüber UV-Strahlen erhöht das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Die beiden häufigsten Formen von Hautkrebs sind das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom, die in der Regel durch übermäßige Sonneneinstrahlung verursacht werden. Darüber hinaus ist das maligne Melanom, eine besonders aggressive Form von Hautkrebs, ebenfalls mit UV-Strahlung assoziiert.
Laut dem National Cancer Institute (NCI) ist Hautkrebs die häufigste Krebsart in den USA. Jedes Jahr werden dort mehr Fälle von Hautkrebs diagnostiziert als alle anderen Krebsarten zusammen.
In Europa wird die Zahl der Hautkrebsfälle auf etwa 100.000 pro Jahr geschätzt, wobei die Tendenz weiter steigend ist (Europäische Kommission).
Die American Academy of Dermatology (AAD) berichtet, dass eine Person, die in ihrem Leben fünf oder mehr schwere Sonnenbrände erlitten hat, das doppelte Risiko hat, an Hautkrebs zu erkranken.
Im Durchschnitt kauft nur jeder fünfte Erwachsene in Deutschland einmal pro Jahr eine Sonnencreme und 46 Prozent der Deutschen verwenden gar keine. Doch um sich sinnvoll zu schützen, sollten wir umdenken und uns schützen.
Sonnenschutzmaßnahmen:
Angesichts dieser alarmierenden Statistiken ist es von entscheidender Bedeutung, den Sonnenschutz ernst zu nehmen. Hier sind einige effektive Maßnahmen, um die Haut vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen:

Vermeiden von übermäßiger Sonnenexposition: Die beste Methode, um Hautkrebs zu verhindern, besteht darin, die direkte Sonneneinstrahlung zu begrenzen, daher sollte man es möglichst vermeiden, während der Spitzenzeiten zwischen 10 und 16 Uhr in der prallen Sonne zu sein. Schattenplätze und Sonnenschirme können da Abhilfe schaffen.
Verwendung von Sonnenschutzmittel: Sonnenschutzmittel sind ein wesentlicher Bestandteil des Sonnenschutzes. Dermatologen empfehlen Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30 zu verwenden. Die Cremes sollten großzügig auf alle exponierten Hautpartien aufgetragen werden. Man benötigt ca. zwei Milligramm pro Quadratzentimeter, um sich ausreichend zu schützen. Hier heisst wirklich: Viel hilft auch viel.
Die Augen schützen: UV-Strahlen können auch Ihre Augen schädigen und das Risiko von Augenkrankheiten wie Katarakt und Makuladegeneration erhöhen. Daher sollte man eine Sonnenbrille mit UV-Schutz tragen. Am besten beim Optiker nachfragen, welche Brille Schutz bietet. Für wirksamen Sonnenschutz sollte eine Sonnenbrille alle UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern herausfiltern. Solche Brillen sind an der Aufschrift “UV400” oder “100 Prozent UV-Schutz” zu erkennen. Die Kennzeichnung versichert dem Käufer, dass die Brille die Augen vor schädigenden UV-Strahlen schützt.
Fleck-Check: Etwa jedes dritte Melanom wächst aus einem Muttermal heraus. Daher sollte man die Haut nach der ABCDE-Methode regelmäßig kontrollieren. A steht Asymmetrie, B für ein unregelmäßige Begrenzung, C für Colour (Veränderungen der Farbe), D für Durchmesser (alles über 5mm ist auffällig) und E für Erhabenheit. Bei entsprechenden Veränderungen sollte man unbedingt den Hautarzt aufsuchen. Darüber hinaus sollte man einmal jährlich einen professionellen Hautcheck machen lassen.