01 Dopamin – Der Schlüssel zur Motivation und Belohnung im Gehirn
Dopamin, auch bekannt als das “Glückshormon”, spielt eine herausragende Rolle im menschlichen Gehirn und beeinflusst zahlreiche Aspekte unseres Verhaltens und unserer Emotionen. Es ist einer der wichtigsten Neurotransmitter und steuert maßgeblich unsere Motivation, Belohnung, Lernprozesse und vieles mehr. In dieser Serie möchte ich einige Grundkenntnisse über den Glücksbringer Dopamin vermitteln und spannende Infos von Wissenschaftlern aus Stanford etc. teilen. Da ich selber zu den sehr spät diagnostizierten ADHS-Erwachsenen gehöre, interessiert mich dieses Thema ganz besonders, denn Dopamin beeinflusst mein Leben auf ganz besondere Art. Viele wissenschaftliche Studien sind erst in den letzten fünf Jahren veröffentlicht worden, da erst in den letzten 10 Jahren das Thema vermehrt untersucht wurde und wird.
Das Wesen des Dopamins
Dopamin ist ein Neurotransmitter, der von spezialisierten Nervenzellen, den sogenannten Dopaminneuronen, im Gehirn produziert und freigesetzt wird. Es fungiert als Botenstoff, der Signale zwischen Nervenzellen überträgt und somit die Kommunikation im Gehirn ermöglicht. Dopamin wird in verschiedenen Gehirnregionen produziert, darunter der ventrale Tegmentale Bereich (VTA) und der Nucleus accumbens, die beide eine wichtige Rolle im Belohnungssystem des Gehirns spielen.
Das Belohnungssystem und Motivation
Das Belohnungssystem des Gehirns, das stark von Dopamin beeinflusst wird, ist evolutionär bedeutsam, da es dazu dient, Verhalten zu verstärken, das für unser Überleben und unsere Fortpflanzung wichtig ist. Wenn wir etwas Angenehmes oder Erfüllendes erleben, wie Essen, Trinken, soziale Interaktion oder Erfolge bei einer Aufgabe, setzt unser Gehirn Dopamin frei. Dies führt zu einem Gefühl der Befriedigung und stärkt die Motivation, dieses Verhalten zu wiederholen.
Lernen und Gedächtnis
Dopamin spielt auch eine Schlüsselrolle beim Lernen und ist elementar für das Gedächtnis. Wenn wir neue Informationen aufnehmen und positive Erfahrungen machen, verstärkt Dopamin die neuronalen Verbindungen in den entsprechenden Gehirnregionen. Dadurch können wir uns besser an diese Ereignisse erinnern und sie in Zukunft effektiver nutzen.
Sucht und Impulskontrolle
Obwohl Dopamin eine wichtige Rolle bei der Stärkung positiver Verhaltensweisen spielt, kann es auch eine Herausforderung darstellen. Suchtverhalten, sei es durch Drogen, Alkohol oder Glücksspiel, kann das Belohnungssystem überreizen und zu einer dysfunktionalen Dopaminregulation führen. Auch Impulskontrolle und das Vermeiden von sofortiger Befriedigung können durch den Einfluss von Dopamin erschwert werden.
Dopamin im Alltag
Im Alltag können wir unser Dopamin-System auf gesunde Weise aktivieren. Erlebnisse wie Sport, Musik, soziale Interaktion und Erfolge bei der Arbeit können das Dopamin freisetzen und unser Wohlbefinden steigern. Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zu finden, um übermäßige Dopamin-Hochs, wie sie durch Suchtverhalten entstehen können, zu vermeiden und eine nachhaltige Motivation und Zufriedenheit zu fördern. Weitere praktische Tipps gebe ich dazu in der nächsten Folge.
Dopamin und ADHS
In der spannenden Welt der neuropsychiatrischen Forschung ist eines der meistdiskutierten Themen zweifellos das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom, kurz ADHS. Für viele Betroffene und ihre Familien kann es eine Herausforderung sein, mit den Auswirkungen dieser Erkrankung umzugehen. Doch was steckt hinter ADHS, und welche Rolle spielt dabei das faszinierende Molekül namens Dopamin? ADHS ist eine neurologische Störung, die sich typischerweise in der Kindheit manifestiert und sich durch drei Kernsymptome auszeichnet: Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Betroffene haben oft Schwierigkeiten, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, sind häufig überaktiv und können ihre Impulse nur schwer kontrollieren. Doch was verursacht diese ungewöhnlichen Verhaltensmuster?
Hier kommt das Molekül Dopamin ins Spiel, das als einer der Schlüsselakteure bei ADHS gilt. Dopamin ist ein Neurotransmitter – eine chemische Substanz, die im Gehirn Informationen von einer Nervenzelle zur anderen überträgt. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulation von Emotionen, Motivation und Konzentration.
Bei Menschen mit ADHS wurden Unterschiede im dopaminergen System des Gehirns festgestellt. Insbesondere in den Gehirnbereichen, die für die Kontrolle von Aufmerksamkeit und Impulsen verantwortlich sind, scheint die Dopaminaktivität beeinträchtigt zu sein. Um das komplexe Zusammenspiel zu verstehen, betrachten wir das Dopamin als einen Botenstoff, der Signale zwischen Nervenzellen überträgt. Bei Menschen mit ADHS scheint es zu einer Dysregulation des Dopamins zu kommen, was zu einem Ungleichgewicht und Störungen in den neuronalen Signalwegen führen kann. Dies erklärt, warum Betroffene Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren und impulsives Verhalten zu kontrollieren.
Ein wichtiger Aspekt, der die Rolle von Dopamin bei ADHS unterstreicht, ist die Wirkung von Stimulanzien auf die Symptome der Erkrankung. Stimulanzien, wie beispielsweise Methylphenidat, sind eine häufige medikamentöse Behandlungsoption für ADHS. Sie erhöhen die Verfügbarkeit von Dopamin im Gehirn und verbessern dadurch die Konzentrationsfähigkeit und reduzieren die Hyperaktivität bei vielen Betroffenen.
Insgesamt ist Dopamin ein faszinierender Neurotransmitter, der eine Schlüsselrolle in unserem Leben spielt. Seine Wirkung auf Motivation, Belohnung, Lernen und Emotionen macht ihn zu einem der wichtigsten Botenstoffe im Gehirn. Ein Verständnis der Bedeutung von Dopamin kann uns dabei helfen, unser Verhalten besser zu verstehen und unser Wohlbefinden zu fördern.
Für wissenschaftlich versierte Leser empfehle ich Huberman Lab und die Folge:
https://hubermanlab.com/controlling-your-dopamine-for-motivation-focus-and-satisfaction/

Diese Folge dient als eine Art “Dopamin-Masterclass”. Prof. Huberman erörtert die immens mächtige Chemikalie, die wir alle in unserem Gehirn und Körper herstellen: Dopamin. Er beschreibt, was es bewirkt und welche neuronalen Schaltkreise daran beteiligt sind. Er erklärt Dopaminspitzen und -baselines sowie die Zellbiologie des Dopaminabbaus. Prof. Huberman stellt 14 Hilfsmittel vor, mit denen wir die Dopaminausschüttung steuern können, um sich zu motivieren, zu konzentrieren, Sucht und Depression zu vermeiden und zu bekämpfen. Er erklärt, warum das Stapeln von Dopamin mit Chemikalien und Verhaltensweisen unweigerlich zu einem Zustand der Unterforderung und schlechten Leistung führt. Er erklärt, wie man einen anhaltenden Anstieg des Basis-Dopaminspiegels erreichen kann und welche Verbindungen die Dopamin-Neuronen verletzen und schützen, einschließlich Koffein aus bestimmten Quellen. Prof. Huberman beschreibt nicht verschreibungspflichtige Nahrungsergänzungsmittel zur Dopaminsteigerung – sowohl deren Nutzen als auch deren Risiken – und die Synergie von Pro-Dopamin-Präparaten mit solchen, die Acetylcholin erhöhen.
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